KÜNSTLERARTENSCHUTZ

Christina Lux

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Liebe Lauschende, Musikerschaffende und Künstlerartenschützerinnen und Schützer!

Vor ein paar Jahren fiel mir dieser Begriff ein und ich fing an ihn als Auszeichnung für KonzertbesucherInnen und CD/Vinyl KäuferInnen, sowie CrowdfunderInnen zu verwenden. Weil ich es genau so empfinde. Es kann uns unabhängige MusikerInnen und AutorenInnen nur geben, solange es Menschen gibt, die uns gern zuhören und denen unser
Lauschwerk so viel bedeutet, dass sie es wertschätzen und bereit sind auf dafür zu geben.


Seit über 26 Jahren habe ich das Glück Solokünstlerin zu sein, seit 40 Jahren steh ich auf Bühnen. Ich habe immer Wege finden können, um bis jetzt klarzukommen. Auch dank des unglaublichen Supports meiner treuen Lauschenden. Ihr seid die Besten! I


Wer sich unabhängig auf den Weg als Musikschaffender und Soloselbstständiger macht muss meist GestaltwandlerIn werden. Von der Managerin zum Bookerin, von der Promotionfrau zur Fahrerin, von der Anpackerin und Roadina bis hin zur Musikerin oder Autorin auf der Bühne im Licht geht die Bewegung. Und es tut gut in Netzwerken zu sein und auch in einem Verband. 2021 gründete sich der
PRO MUSIK VERBAND für freie Musikerinnen und Musiker und ist inzwischen zu einer sehr guten Verbindung geworden. Mein Dank. Auch für den PRO MUSIK AWARD 24 für mein Tun den ich in diesem Jahr bekam. Was für eine schöne Überraschung. Ich setze mich mit meinem gesammelten Wissen und meinen Erfahrungen richtig gern ein und sehe, dass sich immer weider etwas bewegen lässt wenn man netzwerkelt oder sich verbindet. Das ist eine so wunderbare Wertschätzung.


Die Digitalisierung wollte mehr Transparenz schaffen, was wir sehen ist viel mehr Monopolisierung. Von einen Stream kommen bei Spotify am Ende beim Musikschaffenden am Ende etwa 0,003 Euro an. Die Praktiken von Spotify sind wenig transparent. Ausgeschüttet wird eher nach dem Prinzip wer viel hat, bekommt viel. Das nennt sich Pro Rata. Fair ist das nicht. Entdecken via Stream gern, aber dann auch einen Schritt weiter gehen, das ist für einen Künstlerartenschützenden eine Selbstverständlichkeit. Denn er weiß, was hinter zwei leuchtenden Stunden auf der Konzertbühne steht. Und er weiß die Lauschwerke zu schätzen und gibt von Herzen gern dafür. Genau so mach ich das selbst auch. Es ist wunderbar für mich, eine signierte CD mit nach Hause zu nehmen nach einem beseelten Konzert. Und ohne Konzerte fehlt so richtig was. Jetzt kommt KI und bedient sich lustig aus den von Menschen geschaffenen Werken ohne das bisher klar geregelt ist, wie denn die echten Urheber auch Vergütung finden.

Wie Torsten Sträter so schön sagt: Man sagt, das Brot des Künstlers ist Applaus. Das sei natürlich Quark. Das Brot des Künstlers ist Brot. So sieht es aus. Und wie in jedem Beruf gibt es ein Geben und eine Nehmen in Respekt und Wertschätzung. Im besten Falle.
Ich denke wir sind wichtig für Demokratie, Austausch, Hingabe, Inspiration und tiefer hinsehen. Und ich mag gern das tun, was ich kann, damit wir lebendig bleiben. Danke an Euch!


Herzlich,

Christina Lux

Love & Lux


Kunst und Kultur sind nicht wie Sahne auf dem Kuchen, die man dazu nimmt, wenn es einem gut geht, sondern sie sind die Hefe im Teig. Wer diese Hefe nicht in den Teig tut, der bekommt Steine statt Brot.
Aus dem Grußwort des Bundespräsidenten Johannes Rau aus Anlass von “Jugend musiziert“ am 15. Juni 2000 in Berlin


P. S.


Außerdem habe ich eine Seite für mich und liebe WegbegleiterInnen ins Leben gerufen, die ihr unter Lux ist Fan von finden könnt. Alles Musikschaffende, die ihren Weg so unabhängig wie nur irgend möglich gehen und die ich lieb.

 

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